RWE – unser Stolz? Nachtrag

Wie angekündigt möchte ich auf meinen vorigen Artikel nochmals Stellung beziehen bzw. manche Dinge nachkorrigieren.

Vorab: dieser Artikel stellte meine persönliche Meinung dar und nicht zwingend die der anderen Blog-Mitglieder.

Desweiteren möchte ebenfalls noch klarstellen, dass ich die RWE-Bilder NICHT als Graffiti ansehe: dies ist für mich einfach Fußballwerbung mit Dose gesprüht. Fertig.

Ein paar Dinge möchte ich jetzt gerne korrigieren, da manche Aussagen vielleicht doch recht voreilig geschrieben worden sind:

“Zusätzlich werden bei den Wandarbeiten auch Symbole und Ästhetiken verwendet die auch gerne von Rechten benutzt werden.”

Dies wurde von mir ungenau beschrieben bzw. ist so nicht haltbar, weils es explizit keine rechten Symbole in den Bildern gibt. Jedoch, und das war von mir gemeint, haben diese Bilder einen pathetischen, chauvinistischen und gewaltverherrlichenden Charakter. Eigenschaften also, die auch bspw. in der rechten Propaganda vorkommen – dass der Verein durch diese Darstellung rechts ist, möchte ich hiermit nicht unbedingt behaupten jedoch ist dies für mich ein Indiz bzw. haben diese Darstellungen halt diesen faden Beigeschmack.

“Die Fassadenbemalung wird den Besitzern übrigens (scheinbar) kostenlos angeboten: pikanterweise aber indirekt durch die Stadt Erfurt, die das Fanprojekt mitfinanziert.”

Diese Info hatte ich von einem Maler bekommen: wie es ausschaut finanzieren sich die RWE-Maler selbst – dass sie das kostenlos anbieten scheint korrekt zu sein.
Ob die RWE-Maler sich nun selbst finanzieren oder nicht spielt für meine Ktitik auch keine besondere Rolle.

“D.h. die Erfurter Fans übernehmen hier sogar die Funktion Graffiti zu verhindern:”

Dabei bleibe ich: diese Auftragsarbeiten dienen indirekt der Graffiti-Prävention.

“..dies ist soweit ich das weiss auch eines der Argumente mit denen Sie die Hausbesitzer für die Umgestaltung der Wand überzeugen möchten.”
Ich denke diese Aussage hatte ich in einem Gespräch mit einem Erfurter Maler gehört: ich bin mir da jetzt selbst nicht 100% mehr sicher – spielt jetzt aber im Rahmen meiner Kritik auch nicht eine wichtige Rolle.

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Ich möchte jetzt kurz noch auf ein paar Kommentare eingehen:

Anonym15. Januar 2013 14:26:

“Die Leute von RWE Wandgestaltung haben schon jede Menge Fassaden abgelehnt weil man bekannte Crews nicht übermalt!”

Dass hier ungefragt über (alte) Bilder drüber gegangen ist habe ich von 2 Sprayern mitbekommen. Zusätzlich kann man bei den weiteren Kommentaren sehen, dass die Erfurter-Graffiti-Szene nicht gut auf die RWE-Maler zu sprechen ist.



Anonym15. Januar 2013 14:32:

“Aber wer das Wort Lokalpatriotismus gleich in die rechte Ecke setzt…”

Ok, dies muss nicht zwingend heissen, dass man dadurch gleich rechts ist. Inwiefern ich den Verein als rechts sehe, möchte ich weiter unten begründen.


Anonym15. Januar 2013 14:48:
“Auch hört man auch auserhalb des Stadions aus aller Munde,  ob jung,  ob alt nur positive Resonanz. Also nehmen Sie sich nicht das Recht heraus im nahmen der erfurter Bevölkerung zu urteilen.”

Mein Artikel ist in der Ich-Form geschrieben, also beziehe ich mich erstmal gar nicht auf die komplette Erfurter Bevölkerung. Ganz grundsätzlich habe ich das Recht zu schreiben ob mir was gefällt oder nicht.


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Jetzt möchte ich kurz nochmals meine 2 (Haupt-)Kritikpunkte äußern:

1. Mich stören die vielen RWE-Bilder in der Stadt – sie wirken auf mich gewaltverherrlichend, fürchteinflössend und ausgrenzend (i. S. v. “Und bist Du nicht für uns, so bist Du gegen uns”)
Man hat bei dieser Bilderschwemme auch den Eindruck, dass es in der Stadt dieses universelle Einverständnis gibt, dass ein jeder diese Bilder toll finden muss.

Nö, finde ich nicht, und wie weitere Kommentare ja auch zeigen gibt es auch weitere Leute die das nicht abfeiern. Interessant wäre es ja wie gesagt an dieser Stelle, was denn die Stadt Erfurt bzw. das Bauamt dazu sagt.

2. Zusätzlich wird, wie die Abbildungen der KEF-Fans zeigen, Nazis eine Plattform gegeben.
Wieso werden KEF-Fans mitabgebildet?
Ich finde es extrem auffällig, dass bei den Kommentaren eigentlich so gut wie niemand auf diese rechte Problematik eingeht bzw. sich von der KEF-Gruppe distanzieren möchte.

Einzig dieser Kommentator geht darauf (kritisch) ein:

Anonym 15. Januar 2013 17:19 “Ein Wandbild auf dem KEF dargestellt, gut zu sehen und zu lesen ist ist ein “Großflächenplakat” für diese rechte Hooligantruppe. Das ist die Aussage die mit diesem konkreten Bild vermittelt wird. Kaum Zufall und auch nicht mit neutraler Besucher kennt das ja nicht schön zu reden. Und das Wissen das es sie gibt ist ja noch weniger Gurnd dafür noch harmlose “werbung”zu machen.”

Am besten trifft es jedoch der Vorgänger, nämlich

Anonym15. Januar 2013 16:25 “…Was die Gruppierungen betrifft, so ist mir das auch neu und mit “KEF” kann erst recht kein neutraler Erfurtbesucher irgendwas anfangen. Dass es immer solche Fangruppen im (ost)deutschen Fußball geben wird, wissen wir aber auch erst nicht seid gestern.”

Ich finde diese Aussage beschreibt es doch am besten: die KEF-Gruppe bzw. rechte Einstellungen werden überhaupt nicht als echte Problematik erkannt: man kennt es ja, man ist es gewohnt, es gehört irgendwie dazu.

Diese Haltung,  Nazis hinzunehmen bzw. zu akzeptieren (und wenn diese in Abbildungen auftauchen auch für gut zu befinden), kann man ja auch sehr gut an der Facebook-Page der RWE-Wandgestaltung erkennen: von den 1000 Likes schafft es KEINE Person, die Abbildung mit dem KEF-Logo zu kritisieren / hinterfragen.

So, das wars erst mal von meiner Seite: “Max Backhaus” hatte uns angeschrieben, dass er gerne das Gespräch sucht. Dazu sind wir gerne bereit und wir würden vorschlagen, dass wir dies im Rahmen eines Interviews machen, wo er bzw. die RWE-Fans gerne Ihren Standpunkt äussern können.

Peace.

3 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Es war zumindest ein (wenn auch trivialer) Versuch, investigativ zu berichten. Trotz dieses erbärmlichen "Zurückruderversuchs" bleibt der bittere Beigeschmack, dass sich hier ein gelangweilter Spießer hinter seinem PC versteckt, da er im Vorhinein nicht die sprichwörtlichen Eier in der Hose hat, sich bei betreffenden Personen zu informieren, um dem Blogeintrag nur ein Körnchen Substanz zu verleihen. Davon abgesehen, die Qualität des Artikels gleicht einem Forenbeitrag in gängigen Fußballforen, wo jeder Dilettant seinen weltfremden Quark per Absendbutton dem genervten Insider kund tun kann. Zum Glück ist die Frequenz dieses "Artikels" gering und lockt keine weiteren Trittbrettfahrer an. Mein Tipp an dieser Stelle: So gehe er mal wieder an die frische Luft, versuche, sein erstes Weibchen anzuwerben und gehe den Leuten, die von der Materie wirklich Ahnung haben, nicht auf den Sack.

    Eine Antwort ist nicht vonnöten, da dies mein erster und zugleich letzter Besuch auf diesem Blog war – da lese ich mir lieber weiter Forenbeiträge von ausgemachten Lebensverlierern durch.

    P.S.: Ich bin mit Absicht nicht auf den Inhalt oder auf so genannte Argumente eingegangen, da mir die Zeit einfach zu schade ist.

  2. Anonym sagt:

    An der diskussion,die hier stattgefunden hat/stattfindet (hoffentlich öfter,da es – bis auf paar ausnahmen – wesentlich mehr niveau und inhalt hat als dieses streetfiles gelaber) sieht man doch,dass der blog gut ist…
    Ein blog muss ausschließlich interessant sein und das ist dieser hier allemal,sonst würde sich wohl nicht solch eine kommentarschlacht ergeben….
    Seriosität hat der macher bewiesen,indem er nochmals auf die kritik eingegangen ist und den "artikel überarbeitet hat" sag ich jetzt mal…..
    Objektiv muss ein blog im gegensatz zu sonstigen medien halt einfach nicht sein….

    kollektive offensive rock on! haha

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