Against the grey – Graffiti aus FFM: Vorstellung des Films + Interview


“AGAINST THE GREY” from FLX-PICTURES on Vimeo.

Der Film “Against The Grey” wurde eigentlich schon im Februar angekündigt aber dann um über ein halbes Jahr verschoben: warum es zur Verzögerung kam und was allgemein die Bewegründe waren einen solchen Film zu machen sprachen wir mit Felix Randerath (Tim Leinert hatte leider doch keine Zeit), die mit viel Liebe und Engagement diese Dokumentation gemacht haben.

1. Wie schwer war es den Kontakt mit den Künstlern aufzunehmen?
 

Einen Kontakt herzustellen war relativ simple, doch das Vertrauen der Sprayer zu gewinnen erwies sich dann als schwieriges Unterfangen.

2. Gab es weitere Crews / Künstler, die ihr eigentlich auch gefeatured hättet, die aber dann doch abgesagt hatten bzw. sich kein Kontakt herstellen ließ? 

Wenn man erst einmal gewisse Kontakte hat, lernt man auch schnell weitere Leute aus der Szene kennen. Klar, hätte man noch ganz andere Szenegrößen fragen können, doch wir mussten uns irgendwann entscheiden – sprich belassen wir es jetzt bei den Leuten, die wir haben oder vergrößern wir das ganze Projekt. Außerdem haben die Leute, die vertreten sind besonders gut in unser Konzept gepasst und in den Vorabgesprächen zeigte sich sehr schnell, welch interessanten Charaktere vor einem sitzen und vor allem “Welchen Beweggrund jeder einzelne hat, Graffiti zu machen“

3. Der Film “Against the grey” war lange angekündigt. Dennoch gab es immer wieder Verschiebungen. Gab es irgendwelche Probleme?
Nein es gab keine Probleme, wir hatten nur anderweitig sehr viel um die Ohren.
4. Der Schwerpunkt des Films liegt auf klassischem Graffiti. Mit Peng und teilweise auch Spot kommen auch Künstler zu Wort, die auch deutlich in eher Streetart-Genres wie Sticker unterwegs sind. Das wurde aber bei den Aufnahmen nicht so richtig zur Geltung gebracht. Ging es eher um Werke aus der Sprühdose, eher um klassisches Graffiti mit Ausflügen oder welche Übelregung steckt dahinter?
Wenn man das Konzept betrachtet, wollten und haben wir sehr unterschiedliche Sparten abgedeckt. Legales Graffiti, Streetbombing und Streetart. Es war uns dabei aber besonders wichtig, die unterschiedlichen Beweggründe, warum jemand so etwas ausgefallenes macht, zu beleuchten. Und ja, es geht im Endeffekt um Werke aus der Sprühdose. Ich glaube um die ganze Streetartszene zu erfassen, müsste man eine ganz eigene Dokumentation machen. Was übrigens auch sehr interessant wäre.
6. Wie bereit zeigte man sich, über die Ermittlungsperspektive zu berichten?
Den Kontakt mit der Ermittlungsgruppe Graffiti in Frankfurt am Main herzustellen, erwies sich als sehr kompliziert. Wir bekamen auch „nur“ allgemeine Aussagen zu dem Thema Graffiti. Aber als die Kamera dann aus war, bekamen wir noch andere interessante Infos. Ich sag mal so, wir haben in dem Polizeipräsidium das ein oder andere dokumentierte Graffiti auf dem Rechner gesehen, welches wir natürlich nicht drehen durften.
Wir fanden es auch extrem wichtig das wir noch eine Gegenstimme im Film haben. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann wäre der Film pro Graffiti gewesen. Der Film soll jedem die Möglichkeit geben seine eigene Meinung zu bilden.
7. Wie seid ihr zu einem Film über Graffiti in Frankfurt gekommen: macht ihr schon länger Filme oder interessiert ihr euch schon länger für Graffiti?
Wir machen schon länger Filme, es wird definitiv in Zukunft weitere Dokumentarfilme geben.
Felix R: Mein erster Dokumentarfilm war übrigens „Leben im Viertel“ eine Dokumentation über Einrichtungen für Drogenabhängige im Bahnhofsviertel in Frankfurt. Und ja, Graffiti interessiert mich Schon seit ca. 13 Jahren. Ich finde es faszinierend Farbe auf Wänden, Zügen oder wo auch immer in unserer Umgebung zu entdecken. Es ist wichtig, dass es das gibt.
8. Was würdet ihr das nächste Mal anders machen?
Ich glaube wir hätten uns vielleicht früher darüber Gedanken machen sollen, was mit dem Film passiert.

9. Welche Resonanzen konntet ihr bisher, also bspw. bei den Film-Vorstellungen erfahren?

Der ein oder andere hätte gerne mehr Liveactions drin gehabt. Dazu muss man sagen, dass wir ursprünglich gar keine oder max. eine Liveaction zeigen wollten, da der Film ja nicht nur für die Szene gemacht wurde, sondern auch für Leute, die damit nichts zu tun haben. Aber bis jetzt war die Resonanz durchweg positiv. Schön war es, dass so viele Leute zur Premiere kamen. Also 1. August 2013 erscheint der Film Online. Bleibt dran und bis bald!

Complete me

Fatcap ist… essenziell wichtig.
unike u… ist absolut sehenswert und eine Bereicherung für Graffiti.
Graffiti ist… wichtig für das Allgemeinbild einer Stadt.
Graffiti ist politisch… weil es viele Leute gibt, die versuchen mit Graffiti – in welcher Form auch immer –   etwas auszusagen.
Graffiti ist unpolitisch… weil es Leute gibt, die es nur des Spaßes wegen tun. (Sagen Sie)
Deutsches Kino ist… leider am aussterben, deshalb sollten grade die kleinen Kinos wie das „Malsehen“ in Frankfurt, mit ausgefallenem Programm kräftig unterstützt werden, um weiter zu bestehen. Deutsche Filme kommen immer näher an den Look eines Hoolywoodstreifens heran. Das finde ich top.

Quick shots
Streetart oder Graffiti? Zwei unterschiedliche Genre, beide grandios, da sie unser Umfeld in dem wir uns bewegen mitgestalten.
Herzog oder Fassbinder? Fast so schwer wie die Entscheidung zwischen Breaking Bad oder Mad Men.
ARD oder ZDF? ZDF hat die schöneren Themen.



Wir bedanken uns für das Gespräch!


Against the Grey – mit den Artists:

Spot
Kent
Rush
DNS
Hope
– Peng
Atem

11 Antworten

  1. SIR SAPP sagt:

    Toller Post und toller Film! Gut gemacht! =)

  2. sxtop sagt:

    Der Film hat mich stark enttäuscht.
    Er war handwerklich teilweise gut gemacht und hatte auch stellenweise ansehnliches Videomaterial zu bieten, ABER die Aktionen haben mich nicht so mitgerissen, außer die 2 Züge von den Daltons.
    Ich finde da wäre der malerische Ablauf aber auch einer detaillierteren Darstellung würdig gewesen.

  3. Anonym sagt:

    Ich fand ihn gut gemacht, da er iwie nicht wie jeder 08/15 Film gemacht ist. Hätte mir von einiges Artitz mehr gewünscht! Trotzdem schönes Stück! Danke dafür!

    Grusz EzTaM

  4. Anonym sagt:

    Der Film wird am Dienstag in Rödelheim vorgeführt:
    http://cinerebelde.droogs99.de/

  5. Anonym sagt:

    wie ist das passwort?

  6. Anonymous sagt:

    kann man den Film eigentlich noch irgendwie anschauen?

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