Colours of Resilience – Ausstellung in Frankfurt mit Herakut

Am 6. Juni startet die Ausstellung “Colours of Resilience” in Frankfurt-Sachsenhausen AusstellungsHalle in der Schulstr. 1a, die zur Eröffnung auch gleich ein kulturelles und politisches Rahmenprogramm bietet. Denn die Ausstellung ist das Ergebnis der Interventionsmöglichkeiten von Graffiti/Streetart im gesellschaftlichen Kontext. Mehr Infos, Video und Bilder nach dem KLICK.

Herakut haben in Flüchtlingslagern syrischer Flüchtlinge Workshops für geflüchtete Kinder und Jugendliche durchgeführt und Murals gemalt, um Möglichkeiten zu zeigen, sich über Kunst auszudrücken und Visionen für das Leben in einer zerstörten Welt entwickeln zu können – eine der Organisationen, die das möglich gemacht haben, ist AptART, die auch in anderen Ländern Projekte am Start haben.
Der Beitrag, den Kunst und Kultur zur Beendigung solcher Konflikte einnehmen kann, ist sicher schwer einzuschätzen, aber ist die Beendigung von Gewalt und Krieg ohne künstlerisch-kulturelles Engagement überhaupt denkbar?

Es ist unfassbar, was z.B. der Krieg in Syrien für Leiden schafft – wenn 9 Millionen Menschen aus ihren Wohnorten fliehen mussten, sich an die 3 Millionen Syrer schon im Ausland aufhalten und davon die Hälfte Kinder sind, kann man ansatzweise begreifen, dass hier Genrationen einer Region über Jahrzehnte hinweg traumatisiert und eines abgesicherten Lebens beraubt werden – für was?
Und ein Hinweis am Rande: Das Engagement in Deutschland zur Aufnahme von Flüchtlingen ist eine Farce. Wenn die Aufnahme syrischer Flüchtlinge daran geknüpft ist, dass die hier lebenden Verwandten die komplette Lebensunterhaltssicherung (mit Krankenversicherung) aufbringen müssen, dann bleibt vom humanitären Engagement Deutschlands nicht viel übrig. Was macht man, wenn zwei Eltern und zwei Geschwister noch in Syrien sind? Und die Geschwister möglicherweise schon Kinder haben? Und die 1400 Euro Nettoeinkommen aber nur zur Aufnahme einer Person reichen? Während deutsche Waffenexporte den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter stärken, dürfen syrische Verwandte nur nach Deutschland geholt werden, wenn sie auch ja nichts kosten.

Enden tut die Ausstellung dann am Weltflüchtlingstag – dem 20. Juni. Das ist übrigens auch der Tag, an dem der kürzlich gestartete Marsch der Geflüchteten von Strasbourg in Brüssel ankommen wird. Und da die Krisen der Welt wie in Syrien, mit dem Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer und der Festung Europa unmittelbar zusammenhängt, achtet ruhig auch auf die aktuelle Berichterstattung.

Herakut bekennt Farbe…

Insofern fetten Respekt für Herakut und die Iniator*innen, mit diesen Projekten das zu tun, was man kann, mit den Mitteln, die man hat. Die Ausstellung ist sicher geeignet, neben der wichtigen Arbeit vor Ort auch hier den Fokus auf den Umgang des zivilisierten Europas mit Flüchtlingen zu richten.

Damit dieser Ausstellungshinweis endgültig ausufert, noch ein paar thematisch passende Hinweise:

Die Organisation Pro Asyl, die die Ausstellung ebenfalls unterstützt, bietet auf ihrer Homepage jede Menge weiterer Infos und Berichte zu allen Brennpunkten des Themas Flucht, in Frankfurt wird das Thema schon näcgsten Sonntag beim EZB-Zaunspaziergang von Blockupy am 25.5. aufgegriffen..

Statement von COR an der neuen EZB zur Europäischen Krise (Foto: ghost hunter).

Und da ja auch alle (un-)möglichen Parteien im Zuge der Europawahl uns ihre Slogans servieren und der Rechtspopulismus dem Vernehmen nach gute Chancen auf einen Wahlerfolg hat, hier noch das passende Fundstück auf Fliese gegen die Jammerlappen von Rechtsaußen – Nationalismus ist keine Alternative:

2 Antworten

  1. skFFM sagt:

    Tolles Projekt, gute Aktion und schön, dass das auch in Frankfurt thematisiert wird. Schade, dass der sonst so "rege" Eifer des Kommentierens hier im Blog nicht auch unter solch einem Artikel stattfindet.

    • Naja, das halten einfach alle für ein gutes Projekt, dann gibt es nicht viel zu zu sagen… 😉
      Zur Vernissage macht auch der Canpire noch einen kleinen Umtrunk… Da kann man also ruhig mal vorbeischauen.

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