Noch nix vor morgen?! Rotzfrech cinema präsentiert: Martha Coooper – a picture story

Martha Cooper ist keine Legende oder Ikone. Es ist viel einfacher, viel schöner: Martha Cooper ist eine Fotografin, die es geschafft hat, sich ihre Flamme im Herzen bis heute zu bewahren.

Ihre Fotos sind charakteristisch, auf den Moment fokussiert. Es sind Schnappschüsse und Momentaufnahmen, getrieben von Neugier und Leidenschaft. Sie entstehen in Situationen und im Umgang mit Menschen. Und genau darum geht es: Ungetrübte Perspektiven, ohne Filter und Inszenierung. Der rohe, aufs Wesentliche reduzierte Blick – aus Interesse am ‚echten‘ Bild und aus Wertschätzung gegenüber ihrem Motiv.

Begonnen hatte es im Jahr 1946, mit ihrer ersten Kamera. Rausgehen, um Fotos zu machen. Darum ging es schon damals, als sie mit ihrem Vater umherzog. Viele Jahre später, sie reiste um die Welt, arbeitete hier und dort, als Fotografin und für verschiedene Zeitungen und kam irgendwann an, im New York der 1970er Jahre. Die Stadt lag am Boden. Bezirke brannten, die Unterschiede waren groß, die Ungerechtigkeiten noch größer. Und dennoch, Martha Cooper fuhr umher, suchte in dieser Stadt ihre Bilder, die Menschen in ihren Vierteln, die Kinder und Jugendlichen, die trotz aller Widrigkeiten ihre Umgebung gestalteten und bespielten. Und mittendrin, junge Menschen, die ihre Namen malten. Tags, kleine Pieces oder Wholecars, Graffiti war überall, genau wie Martha. Sie fotografierte, unerlässlich und über viele Jahre. Unzählige Züge, Graffitis und Aktionen, alles hielt sie mit ihrer Kamera fest. Sie schuf ein Archiv, das seinesgleichen sucht und veröffentlichte 1984, zusammen mit Henry Chalfant, eines der bedeutendsten (und meistgeklauten und -kopierten) Bücher der Graffiti-Geschichte: Subway Art. Ob sie wollte oder nicht, spätestens jetzt war ihr ein Platz in den Graffiti-Memoiren dieser Welt sicher und ihr Weg zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen vorgezeichnet.

Und ja, sie fotografiert noch immer.

Selina Miles ist es zu verdanken, dass diese beeindruckende Geschichte und vor allem Martha Cooper, mit diesem Film eine Würdigung erhält, die ihr, ihrem Tatendrang und ihrer Leidenschaft gerecht wird. Dafür an dieser Stelle, Danke Selina.

Der 28. Oktober, seine Orte und Leinwände

Eigentlich wollten wir nur ein Screening machen, in Berlin, als Deutschlandpremiere; und vor dem Hintergrund, das Martha Cooper ihre Ausstellung im Urban Nation Museum besucht. Ein willkommener Anlass. Doch dann kam uns der Gedanke, dass der Film und auch Martha Cooper mehr als eine Leinwand verdient haben, und so entstand die Idee, dass wir den Film zeitgleich auch an anderen Orten spielen sollten. Aus der Theorie wurde dann sehr schnell Praxis, und nun haben wir den geilen Salat. Herzlich Willkommen zu unserem Screening-Day! via rotzfrech

Hier die regional relevanten Termine:

Erfurt, Retronom
Frankfurt am Main, Studio 294
Jena, Café Wagner
Kassel, UK14
Leipzig, UT Connewitz

Überall ab 20:00 Uhr!

Ein vollständige Übersicht gibt es hier.

3 Antworten

  1. Gorke sagt:

    Mega nice.
    Ärgere mich immer noch schwarz das “streetplay” Fotobuch von ihr nicht gekauft zu haben, als das im Dosenladen ewig als Restposten rum flog.

  2. Frag für eins Freund sagt:

    O Oh, schon vorbei > gibs des online zum reinwatschen?

    • YO!Ghurt sagt:

      Ich war tatsächlich bei dem Screening aber kannte die Doku schon (wusste nicht das es die selbe ist) weil ich die irgendwo vor kurzem im Netz gesehen hatte aber jetzt finde ich die nicht mehr..

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