Das bisschen Krise ist doch nicht so schlimm…


Weil die Banken aus der hessischen Kleinstadt Frankfurt eine
Metropole von Weltformat machen, müssen die KritikerInnen der Banken pauschal
Randalierer und Chaoten sein, die ab Mittwoch die komplette Stadt für vier Tage
blockieren werden und nicht mal Wege für Krankenwagen bereit halten wollen.
Für Markus Frank den Ordnungsdezernenten der Stadt Frankfurt
(was für ein Amt!), könnte alles so einfach sein, wenn man einfach
demonstrieren würde und den Aufruf etwas freundlicher gestalten würden. Denn
Frankfurt sei ja liberal und sehe Demonstrationen gerne. Bloß halt nicht mit so
vielen Leuten. Vielleicht 500, das wäre gut. Und wenn die noch das sagen, was
auch der Dezernent in Ordnung findet, könnte alles so schön einfach sein. Aber nein, stattdessen kaufen sich linksextreme Terrororganisationen
wie attac, Die Linke und ver.di die Unterstützung von 10.000en von Menschen,
die vorher richtig auf Krawall gebürstet werden. Grund genug, mal alles zu
verbieten, was nicht niet- und nagelfest ist.
Und was passiert? Die Terrorzellen müssen erneut
Bestechungsgelder auf- und Gewalt anwenden, um diese zwielichtigen Personen zur
Unterstützung der Petition gegen die Verbote zu bewegen: Land- und Bundestagsabgeordnete von SPD, der Linken und –
der Grünen. Die Grünen übrigens, die Teil der Stadtkoalition in
Frankfurt sind, von der alles verboten wurde.
Die Polizei lässt sich natürlich auch nicht lumpen: 419
Personen haben Aufenthaltsverbote für die Frankfurter Innenstadt bekommen – von
Mittwoch früh bis Sonntag abend. Sie dürfen in dieser Zeit nicht in den
Hauptbahnhof, nicht in die Universität und nicht in den Zoo. Es handelt sich
dabei um die in Gewahrsam genommenen TeilnehmerInnen einer kapitalismuskritischen
Demonstration Ende März, bei der laut Polizei 474 Personen Straftaten begonnen
haben. Laut dem alten Milchmädchen Adam Riese sind die in Gewahrsam genommen wohl
automatisch auch die StraftäterInnen. Ach, wenn doch alles so einfach wär.
Für Petra Roth, eine Oberbürgermeisterin in den letzten
Zügen, überschreite eine Blockade der Stadt „bei weitem das, was
verhältnismäßig ist und den Menschen zugemutet werden kann.“   Angesichts
dessen, was den Griechen, Spaniern und der „Dritten Welt“ tagtäglich unverhätnismäßig zugemutet
wird, ist ein Tag symbolische Bankenblockade allerdings doch wiederum recht knapp
bemessen.
Und welches kostenlose Zeitungsformat erklärte mir gestern  noch, dass es immer mehr Gewalt gegen
Polizisten gäbe? Ich mach einfach vier Tage Urlaub  – in, na wo wohl, Ägypten, auf dem Tahrirplatz.
Da sich Systemkritik wohl schwerlich durch ein Verbot durch das System mundtot machen lassen wird, können wir also gespannt sein, welche Art von Straßenkunst Frankfurt ab Mittwoch erleben wird….
David gegen Goliath?

Frankfurt zur Fußgängerzone machen.

Öde Orte okkupieren.

Signal kommt…

Derzeit nur erlaubt: 16.5. rave against troika. 19.5. Demonstration. (Änderungen vorbehalten).


z.B. zur Räumung des Occupy-Camps am Mittwoch morgen.

Zelten am Main.

Sticker goes big.

Demonstrationsverbot
Alle Infos zu blockupy:
Alle Infos dagegen findet man auf der Stadt zugänglichen Informationskanälen.

Derzeit ist der Rave am Mittwochabend und die Demo am Samstag unter Auflagen erlaubt, das Occupy-Cap darf bleiben, allerdings nur unbewohnt.

ABER:
…!

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