Durchführung von Prophylaxemaßnahmen: Kleiner Nachbericht vom 1. Erfurter Graffiti-Forum

Yo, hier ein kleiner Bericht vom heutigen ersten Graff-Forum in Erfurt. Das ganze startete um 10.00h morgens, und gleich zu Beginn hatte man beim Eintritt ins Atrium den Eindruck man befindet sich auf einer Messe für Industriereiniger oder so. Ca. 5-7 Stände gab es, die verschiedene Möglichkeiten anboten Graffiti sauber und effizient zu entfernen. Der gute deutsche Mittelstand. Nebenbei: An Graffiti hängen tausende Arbeitsplatze (Polizei, Gebäudereinigung usw.) – wer möchte das ernsthaft gefährden? Niemand. Na, also. Etwas befremdlich war für mich noch der Stand des Christopherus Werk: die Werkstätten, also Einrichtungen für behinderte Menschen bieten die Entfernung von Graffitis an: für den Auftraggeber also schließlich dann eine doppelt gute Tat.
An jeden einzelnen Referenten kann ich mich jetzt nicht mehr genau erinnern bzw. was dieser/ diese gesagt haben. Was mir geblieben ist: Martin Steinigeweg: “Auch das Fahrpersonal kann mal den Lappen in die Hand nehmen: das ist fix wieder weg und man spart Kosten.” Sebastian Kleele: irgendwas was von Vernetzung auf Augenhöhe. Dietrich Kleemann: “Bringen Sie jedes Graffiti zur Anzeige – Jedes!”. Cornelia K. Schönherr: Die Graffitistraftaten an Kowo-Gebäude sind gesunken aber trotzdem ist alles viel schlimmer geworden!

Generell schien Frau Walsmann jedenfalls bester Laune, und strahlte übers ganze Gesicht. Toll, so einen Dialog hier auf die Beine gestellt zu haben. Ein Dialog auf Augenhöhe – fast, da die andere Seite in dem Sinne ja nicht vorhanden war. Das Credo war klar: Graffiti muss weg. Graffiti ist Schmiererei. Dies war der generelle Grundkonsens, der eigentlich in keinem Beitrag wirklich hinterfragt wurde. Graffiti legal: schön, Graffiti illegal: hässlich. Das Fundament der heutigen Gesellschaft: im Wesentlichen das Eigentum, welches unumstößlich ist. Eine Ausdrucksform jenseits gesellschaftlicher Normen ist nicht erwünscht. Von daher war es auch scheißegal ob da nun jemand aus der so genannten Szene da war oder nicht. Bzw. wie Frau Krebs stoisch wiederholte: “Gesetz ist Gesetz.”

Alle lieben Erfurt und wir wollen alle eine Stadt in der wir uns wohlfühlen.

BTW: die Bemerkung von R. Kaufmann, die Bemalung von Judensternen durch Nazis an jüdischen Kaufhäusern, mit Graffiti zu vergleichen, war wohl im negativen Sinne das Highlight dieser Veranstaltung.

Edit 2.07.: Der Nazivergleich von R. Kaufmann wirkt alleinstehend so, dass er ebenfalls eine krasse Anti-Graffiti-Haltung besitzt. Dies möchte ich ihm so nicht unterstellen. Sein Vergleich tauchte im Rahmen der Podiumsdiskussion bei der Frage auf, inwieweit Graffiti denn noch überhaupt politisch seien – und hier fiel seine Bemerkung, dass es bereits im 3. Reich politische Graffitis gab.

20 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Krass dass es sich tatsächlich jemand gegeben hat, so in etwa hatte ich mir die Veranstaltung vorgestellt.

  2. Anonym sagt:

    Yo so hätte ich's mir auch vorgestellt, nur ohne die Messestände für Industriereiniger.

    Graffiti mit der Bemalung von Judensternen durch Nazis an jüdischen Läden zu vergleichen ist einfach so provokant, das ist lächerlich. Man sieht bei diesem behinderten "Graffiti-Forum" nur wieder mal wie verklemmt die Deutschen sind und was für bekackte Spießer hier in diesem Land leben. Diese Leute regen mich auf. Genau deshalb setze ich auch liebend gerne mein Tag an die Hauswand.

  3. Anonym sagt:

    Politische Grafftis gab es schon in der Antike oder was weiß ich.. Negativere Beispiele kann man nicht herbeiziehen..

  4. Anonym sagt:

    Es muss sich doch langsam rumgesprochen haben, dass NS-Vergleiche nicht funktionieren. Was will man denn erreichen: dass heutiges Graffiti genauso beurteilt werden muss wie NS-Propaganda? Oder dass die NS-Propaganda eben auch nur Sachbeschädigung einer die Werte der Zeit in Frage stellenden Jugend war? Mir ist bisher nicht bekannt, dass Writer Graffiti als ein Mittel zur Vorbreitung eines Genozids einsetzen. Da wird entweder der Nationalsozialismus relativiert oder eben Jugendliche in einen diffamierenden Kontext gerückt. Das ist leider nicht nur verklemmt, das ist dumm und gefährlich. Denn: Während Pegida nur das Recht auf Meinungsäußerung wahrnimmt, wird Graffiti als "Faustrecht" bezeichnet. Der Spruch "Wehret den Anfängen", liebe Mitteextremist*innen, richtete sich originär nicht gegen Sprayer*innen.

  5. Anonym sagt:

    Bei Peng/Luxuz und Konsorten kann man sich nur härtere Strafen wünschen. Und vor allen das dieser Ober Toy mist so bald als möglich entfernt wird!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  6. Anonym sagt:

    euch haben sie schon gut in den kopf geschissen…scheinbar gibt es keine anderen themen außer die ganze zeit über den Nationalsozialismus zu fantasieren…im übrigen stimme ich dem kommentar über mir in allen belangen zu

  7. Anonym sagt:

    Im Gegensatz zu den 2 Kommentatoren über mir versucht die K.O. eher konstrunktiv und ohne andere zu beleidigen an diese Sache heran zu gehen. Aber so ist der ""Normalbürger"" eben. Da kann für die ein oder andere Straftat schon mal eine Hand abgeschnitten oder die Todesstrafe ausgeübt werden. Es geht ja immerhin um eine Hausfassade!!! Und die hat einen Eigentümer!!!!!!!!!! Wenn ihr euch mal lieber so energisch mit Themen beschäftigen würdet, wo Menschen wirklich zu Schaden kommen.

  8. Anonym sagt:

    Würde es für jeden 10. Internethater™ Kommentar 1 piece geben, DANN hätte erfurt ein Graffiti problem.
    Peng und -=LuXxU5#=- sind sicher wahnsinnig betroffen und hören bestimmt auch ab morgen auf zu Malen, wenn sie deinen Kommentar lesen, also Kopf Hoch.

    Gruß an alle Toys da draussen!

  9. Anonym sagt:

    Ich sehe da bisher keine verbesserung der Leistung bei Peng Luxuz etc. Vielleicht sollten sie es einfach lassen. Es bringt ja nichts wenn man es einfach nicht drauf hat. Sie sollten auch froh sein das man so tolerant ist….

    • Anonym sagt:

      Wie sieht so ein Graffito denn aus, wenn man es drauf hat?

      Grüße,

      Martin

    • Anonym sagt:

      Besser kann man das unsägliche Wort der Toleranz eigentlich nicht beschreiben: ich dulde dich und dafür musst du auch noch dankbar sein! Das ist so dermaßen engstirnig, dass es weh tut.
      Das spricht die Szene-CDU. Mindestens.
      Das Interessante am Graffiti ist doch, dass alles möglich ist – Sachen, die mir gefallen, aber auch Sachen, die mir nicht gefallen. Aber sie sind und bleiben alle die ungefragte Aneignung von öffentlichem Raum für den eigenen Ausdruck. Und damit sind sie doch alle auch wieder gleich zu betrachten.

  10. Anonym sagt:

    Nur weil ich Farbklekse auf eine Leinwand malen kann bin ich noch lange kein Meister der alten Schule…..

    Einfach mal Nachdenken!

  11. skffm sagt:

    "Sie sollten auch froh sein das man so tolerant ist…." Stimmt, nicht jeder ist so tolerant. Deswegen: Fresse halten, auf Facebook weiter rumflennen oder am Besten das Internet ganz ausmachen. xoxo

  12. Anonym sagt:

    Vileicht wollen Luxus und Peng auch keine Meister der Alten Schule sein, mal davon ab dass farbklekse auch einer Hausfassade schonmal geiler sind als welche auf einer Leinwand.

    Einfach mal Nachdenken!

    @skffm: Fetter comment, hätte es gerne dabei belassen aber kann grade die klappe nicht halten.

  13. Anonym sagt:

    Alles Toys die das hier schön reden 😀

  14. Anonym sagt:

    Ja genau weil Peng und Luxuz ja auch Toys sind… Die haben mehr drauf als die meisten anderen Writer in Erfurt!

  15. Anonym sagt:

    Ja genau, weil es immer nur darum geht, wer mehr drauf hat. Mann, mann, mann, Graffiti ist doch kein Wettkampf!

  16. Anonym sagt:

    Für manche schon, für andere nicht.
    Das tolle ist, dass die Meinung anderer beim Graff keine Rolle spielt, alle können einfach machen was sie wollen, bis die cops auftauchen.
    Spielt keine Rolle ob es jemand als Wettkampf ansieht oder nicht, hat alles seine Berechtigung und kann nebeneinander existieren.
    Gilt ja sogar für Hobbylose Hater.

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