Graffiti bleibt. Egal, ob dreckig oder schön! (YO! Crew)

YO! Eben noch mit den Kollegen in Jena telefoniert und schon ist der Artikel fertig.

Graffiti, ob legal oder illegal, verborgene Kunst oder doch nur Schmiererei, das Erfurter Graffiti Forum oder unzählige Leser*innen Kommentare. Die verschiedenen Landeszeitungen haben in den letzten Wochen viele Artikel veröffentlicht, wir haben das natürlich auch alles ordentlich begleitet
und kommentiert und freuen uns auch das unsere Leser*innen mitreden und haben nun auch noch einen Gastbeitrag von den Kollegen von YO! aus Jena für euch. Let´s go…

Es wäre schade, wenn man nicht mehr darüber reden würde. So viel ist klar. Reden ist der Schlüssel; dies gilt für viele Ecken unseres Lebens. Doch warum gleich so wild, überhitzt und am Ende sogar am Thema vorbei? Worum es geht? In Erfurt tobt die Debatte; und zwar über Betriebstemperatur. Woher diese Wallungen kommen? Es geht mal wieder ans Eingemachte. Alles scheint bedroht: Die Häuser, das Ansehen und irgendwie auch immer die kauffreudigen Touristen. Die Verantwortlichen sind klar. Zwar nicht namentlich aber der Finger – sowohl der erhobene als auch der mittlere – zeigen in die dunkelsten Kapitel einer jeden Stadt: illegale Graffitis. Dagegen möchte – ganz klassisch könnte man sagen – die CDU Position beziehen und zwar deutlich. Aus diesem und sicherlich anderen parteipolitischen Motivationen lädt man für den heutigen Tag (01.07.) zum 1. Erfurter Graffitiforum. Im Zentrum steht der Wunsch eine gemeinsame Strategie zu entwickeln „im Umgang mit dem Problem „illegale Graffiti“, eine Strategie, die allen Beteiligten genügend Raum bietet und die unterschiedlichen Interessen berücksichtigt.“ Geschehen soll dies alles im Dialog. Wenn man sich das Programm und die geladenen Diskutanten hingegen anschaut, wird man das Gefühl nicht los, dass das Thema Dialog bzw. miteinander reden im christlich-konservativen Kosmos eine andere Wichtung hat als gemeinhin üblich. Mit von der Partie sind u.a.:


  • Ein Sachverständiger für die Entfernung von Farbschmierereien und die Durchführung von Prophylaxemaßnahmen
  • Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, der sein von der EU gefördertes Programm vorstellt, welches sich mit dem Thema 
  • Graffiti-Vandalismus im öffentlichen Raum“beschäftigt
  • Ein Rechtsanwalt für Miet- und Wohneigentumsrecht
  • Die Marketingleiterin der kommunalen Wohnungsgesellschaft Erfurt
  • Leitender Polizeidirektor der Landespolizeiinspektion Erfurt / Polizeioberkommissarin
  • Ein Versicherungsmakler
  • Erfurter Dezernat Bürgerservice und Sicherheit
  • Vertreter des Vorstands Tourismusverein Erfurt e.V.
  • Und ein Kollege, der sich auf professionelle Graffitis, Wandgestaltungen und Designs spezialisiert hat und „seit 2003 als professioneller Sprayer / Sprüher tätig“ ist
Das könnte eine im wahrsten Sinne des Wortes saubere Diskussion werden. Einziges Problem: Es fehlen die, denen man gern ans Leder möchte, den sog. illegalen Graffitimalern. Auch hier wieder ganz klassisch. Man redet lieber über sie als mit ihnen. Wenigstens findet man so schnell Lösungen. Lösungen, die alle gut finden und man anderen Städten zur Nachahmung empfiehlt. Wir tippen mal: Mehr Polizei, mehr Kontrolle, mehr Kameras, mehr harte Strafen. Genau. Das ist eine Strategie, die allen Beteiligten mehr Raum lässt und die unterschiedlichen Interessen berücksichtigt. Da kann man nur froh sein, dass es ‚die Szene‘ niemals nicht interessiert, was in solchen Zirkeln geschnattert, erklärt und prophezeit wird. Vielleicht kriegen das die Verantwortlichen auf den beiden Podiumsdiskussionen (Thema 1: „Ist das Kunst oder wie bekomme ich das weg?“ // Thema 2: „Modell Erfurt“ Wie kann eine Lösung im Kampf gegen  illegales Graffiti für Erfurt aussehen?) auch mal zu hören. 
http://www.justyo.de/
Weiter geht´s hier…

 Btw.: Und schon wieder ein neuer TA Artikel mit dem Thema Initiative gegen Graffiti-Wildwuchs in Erfurt gibt´s hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert