15 Antworten

  1. Anonymous sagt:

    Wichtiger Post aber ich würde dann doch mal stark bezweifeln, dass die “Vegan Antifa” in diesem Zusammenhang zu nennen ist. Auch wenn es nur als Übrbegriff zu verstehen ist, zeichnet sich dieser Strang der Bewegung doch immerschon als sehr problematisch heraus.

    https://www.heyalma.com/why-is-there-so-much-antisemitism-in-the-vegan-movement/

    • universaldilletant sagt:

      Korrekter Hinweis. Der Sticker ist aber – wie du ja selbst schon bemerkst – zu unspezifisch, um zu erkennen, welches – möglicherweise problematische – Konzept von Veganismus dahinter steht. Vegan = antisemitisch wäre ja eine sehr unzulässige Verkürzung. Aber deshalb ist es gut, diese Perspektive hier beizusteuern. Und wo wir schon bei kritischer Reflexion sind: weder die Ursprünge der antifaschistischen Bewegung haben den Holocaust verhindern können und auch heute hängen sich als antifaschistisch verstehende Menschen mitunter antisemitischen Denkmustern an. Deshalb sind die eher aus graphischer und labeltechnischer Sicht zusammengewürfelten Motive Anlass genug, ein paar Gedanken zu verschwenden. Damit wir aus den Fehlern lernen und trotzdem handlungsfähig bleiben – gegen den Antisemitismus.

      • Anonymous sagt:

        Jein, das ist historisch ein bisschen drüber, denn die Antifa der Weimarer Republik hatte alles andere als den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland im Sinn. Und heute sieht es mit Ausnahme einiger rein theretischer Politsekten aus dem ehemaligen Anti-D Spektrum nicht anders aus.

  2. jewy sagt:

    Erstmal: Danke fürs Erinnern, wichtig und richtig!! Aber: Ich finde den Bogen sehr sehr weit gespannt, die Erinnerung an die Verbrechen gegen Jüdinnen und Juden in der Geschichte und Gegenwart mit der Antifa vergriesgraddeln zu wollen. Da wäre der Hinweis vom universaldilettant sinnvoller gewesen als Aufmacher für den Post von Antifastickern aus sämtlichen Strömungen und politischen Einstellungen. Nicht gerade der Löwenanteil derer, die sich Antifa an die Brust heften, haben sinnvolles zum Thema Judentum und Israel beizusteuern. Kurzer Ausguck in Frankfurts Antideutsche Szene bis hin zu den Antiimps in der Uni lässt doch nen fahlen Beigeschmack zum Thema.

  3. Alex sagt:

    Ok, da das Witzchen nicht durch ging mal zu nem um so ernsteren Hintergrund. (Braucht das auch nicht veröffentlichen, wird euch bestimmt eh viel zu brisant sein.) Dennoch erwähnenswert da noch immer sehr aktuell. Ich bin Jude und kann diesen Haufen Kinder nie wieder ernst nehmen seit ich von ihnen als Nazi hin gestellt und gebasht wurde weil ihnen meine Meinung über Geld nicht passte. Und dieses Muster ist ein sich wiederholendes. Es sind (nicht alle drumherum! aber) im Kern de facto Faschisten die gegen Meinungsfreiheit agieren, schlimmer noch, bei Bedarf auch gerne selbst Antisemiten die sich jedoch als das Gegenteil tarnen und damit noch listiger als Nazis im 2. Weltkrieg, denn die htten wenigstens zu ihrer feindseligen Gesinnung gestanden und sich zu erkennen gegeben. Also nicht wundern wenn ich es zutiefst albern finde, daß ihr die gut findet und vor meinen Kommentaren beschützt, das ist schon spannend hier.

    • universaldilletant sagt:

      Hallo Alex, dass es in der linken Antisemitismus gibt, steht außer Frage. Genauso schwierig, wie von veganer Lebensführung pauschal auf antisemitische Einstellungen zu schließen, finde ich es hingegen auch, von “seit ich von ihnen” (mit “der” Antifa ist das ja sowieso etwas schwierig) zu schließen, dass “die” Antifa Faschist*innen sind. Und ehrlich gesagt ich weiß nicht: bei der Betrachtung der Wirksamkeit von antifaschistischen Strukturen im Vergleich zur Wirksamkeit der Nazis im 2. Weltkrieg kann ich nicht wirklich nachvollziehen, was daran schlimmer sein soll. Antisemitismus gibt es in der Linken und in der Antifa, aber ich bin der Überzeugung, dass dahinter nicht der strategische Plan steckt, sich als antifaschistisch zu tarnen, um die Vernichtung von Jüd*innen zu erreichen.
      Mir ist das ehrlich gesagt zu nah dran an neurechter Wortverdrehung. Es ist halt immer die Fage, wie man den Slogan “Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.” (von wem das Zitat stammt, ist ja auch nicht klar) deutet – rechte Kreise nutzen dies als eine Warnung vor der Antifa, ich finde es ja passend für das Gerede der AfD von Meinungsfreiheit – welches nur dazu dient Rassismus und rechtsextreme Haltungen als Teil einer demokratisch zu schützenden Meinungsvielfalt zu verharmlosen. Und zuletzt: diese Kommentarmoderation ist kein Teil einer Verschwörung – manchmal gibt es einfach anderes zu tun, als Kommentare zu veröffentlichen.

  4. jewy sagt:

    Jüd*innen ist komplett falsch geändert, wenn du darauf schon wert legst, belesen zu klingen. Wenn du mit Sonderzeichen gendern möchtest, solltest du immer die “Weglassprobe” machen:

    Weglassprobe
    Schritt 1: Lies das gegenderte Wort von vorne bis hinten. Es muss sinnvoll, vollständig und grammatikalisch korrekt sein.

    Schritt 2: Lies das Wort außerdem bis zum Genderzeichen. Auch dieser Wortteil muss sinnvoll und grammatikalisch korrekt sein. Selbst wenn also der Wortteil nach dem Genderzeichen weggelassen wird, muss das Wort im Kontext des Satzes vollständig sein.

    Ist beides gegeben, kannst du das Wort mit einem Sonderzeichen gendern. Anderenfalls solltest du eine neutrale Formulierung verwenden oder auf die Paarform ausweichen.

    Viel Glück beim nächsten mal!

  5. Alex sagt:

    Na immerhin diesmal unerwartet das Tabu gebrochen und sogar einen Dialog eröffnet, das ist neu, danke. Ja, mag sein es klingt von Links betrachtet wie Neurechts, ist aber eine reine Erlebnisschilderung. Bin über aktuelle Slogans nicht im Bilde, finde hier aber interessant wie rechte Politik damit verhindert, daß man über manche Dinge reden kann ohne sofort abgestempelt und ihr zugeordnet zu werden.

    • universaldilletant sagt:

      Ich weiß jetzt auch, welchen “Witz”-Kommentar du meinst – der ist tatsächlich nicht durchgekommen, weil so isoliert für mich nicht erkennbar war, ob es ein rechter Troll-Kommentar war oder nicht. Gerade deshalb find ich ihn auch nicht sonderlich witzig… Ich denke, dass das Aufweichen von Bedeutungen und damit leichtere Verschleierung der eigenen Werte und Ziele ganz wesentlicher Teil rechter Strategie ist. Sich bewusst zu machen, wo dann der Unterschied liegt, ist in meinen Augen daher wichtig. Kritik differenzierter und mit anderen Mitteln zu formulieren hilft ja vielleicht nicht nur der Abgrenzung von rechts, sondern auch der Diskussion.

      • Alex sagt:

        Im Ernst, bin gut abgegrenzt. Sowohl schon immer von Rechts als auch inzwischen von Links. War früher viele Jahre im Ivi und Exzess wie zuhause. Nach dem sich Manches offenbart gibt’s aber kein Zurück. Für mich ist seit dem Politik als Herangehensweise für immer gestorben.

        Der rabenschwarze Humor hilft einfach damit fertig zu werden, den versteht aber echt nur, wem auch mal Weltbild gekippt ist und die Relativität von Begriffen klar ist, daher erwarte ich da nix, eher Nebensache.

        Finde ist schon ein kleines Wunder, daß wir hier überhaupt gerade darüber reden, bislang nicht erlebt. Denke wir sollten zu dem Topic schnell alles klären, das geht bestimmt nicht lange gut.

        • universaldilletant sagt:

          “Tabubruch”? “ein kleines Wunder”? “das geht bestimmt nicht lange gut”? “wird euch zu brisant sein”? Puh, da wabert aber eine Alarmstimmung mit… Für mich alles eher normal. Außerdem gibt es von meiner Seite nichts zu klären, du sagst, dass du Erfahrungen gemacht hast, die dich zu einer bestimmten Auffassung gebracht haben – ich habe welche gemacht, die mich zu meiner Auffassung gebracht haben. Ist doch alles geklärt soweit.

          • Alex sagt:

            Freut mich zu lesen, dann ist doch alles im Lot. Stimmung hab ich dazu keine, die Floskeln sind einfach auf über 10 Jahre und viele Tausend Äußerungen darüber im Web bezogen, welche bislang immer zuverlässig gelöscht wurden, quer über etliche Blogs und Portale hinweg hatte keiner Mut so was kontroverses stehen zu lassen, schon gar nicht darauf zu reagieren, darum nenne ich das “neu” und einen kleinen Durchbruch. Dicken Respekt jedenfalls für die nüchterne Betrachtung.

            Mit “ihnen” meinte ich übrigens den groben Kulturkreis, dem schon ein Paar Phrasen reichen um irgendwen oder was anzugreifen wie heiß gemachte Hunde. Gründer der Antifa drehen sich wahrscheinlich in ihren Gräbern.

  6. einer von Milliarden sagt:

    Wenn ich die Kommentare hier so lese habe ich auch keine Hoffnung für die Menschheit mehr.
    Mal davon ab: Man kann sehr wohl auch Jüdisch sein und eine Rassistische oder faschistoide Einstellung haben (ohne das jetzt hier irgendwem unterstellen zu wollen) Genauso wie Leute die Katholisch oder Islamisch sind mitunter menschenverachtende Tendenzen haben können.
    Finde den Erinnerungspost trotzdem gut und an sich auch eine kritische Debatte über Antifaschismus zu führen, die sind nur leider meistens so unglaublich unterbelichtet geführt, dass es mir ehrlich gesagt einfach zu dumm ist.

    So eine pseudo abgeklärte Schwarzer Humor blabla Haltung ist meiner Meinung nach einfach eine faule Ausrede sich mit dem ganzen Scheiss auseinandersetzen zu müssen, den es in der Welt so gibt, kann ich verstehen, geht mir auch oft so aber ist einfach nur mentale Selbstbefriedigung und keine Lösung.

  7. Hmmm sagt:

    Jedem normalen Mensch ist klar dass man keine Juden hassen sollte, dafür muss man keinen Linksextremismus unterstützen. Finde das hier ziemlich komisch.

    • Unangenehme Themen huh? sagt:

      1930 wusste auch jeder normale Mensch dass man keine Juden hassen sollte, das Problem war nur dass sie alle weg gesehen haben, als die Nazis los gelegt haben. Hitler hatte die Wahlen damals nicht gewonnen, die Mehrheit fand den nicht gut aber war zu passiv, zu “neutral” um was dagegen zu machen.

      Ist es Linksextremismus wenn ich nach dem meine Versuche mit Nazis zu reden nichts gebracht haben jetzt Schellen verteile, wenn ich welche erwische, wie sie auf “Ausländer” oder Homosexuelle los gehen?
      Freund von mir wurde völlig ohne vorherige Provokation von Nazis krankenhausreif geschlagen und als die Bullen kamen haben die ihn einfach mitten in der Nacht aus dem Stadtzentrum wo das passiert ist an den Rand gefahren und dort rausgeschmissen, Sein Gesicht war Blutverschmiert und er lag da dann bis zum nächsten morgen, bis er es geschafft hat aufzustehen und Nachhause zu gehen. Kein scheiss, das ist Alltag für Geflüchtete in der Provinz. Und soll ich mich jetzt echt von Leuten distanzieren die was dagegen machen, weil dir das komisch vor kommt oder zu extrem ist?

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